Durch den Fluss – eine Tageswanderung im Zion Nationalpark

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Als die Narrows wird der Canyon bezeichnet, den der Virgin River im Zion Nationalpark gebildet hat. Um diese zu durchqueren, watet man durch den Fluss – je nach Jahreszeit (und Körpergröße!) knöcheltief, knietief, hüfttief oder schwimmend. Man kann diese Tour auch als Mehrtagestour machen und im Canyon an ausgewiesenen Plätzen campen, benötigt dafür aber einen Permit. Diesmal möchten wir Ihnen Hinweise und Tipps zu einer Tageswanderung, dem so genannten „Bottom-Up Day-Hike“ durch die Narrows geben, ohne dass dies viel Aufwand bedeutet und man zudem keine Erlaubnis benötigt. Man muss nur ein paar Dinge beachten und dann kann man diese tolle Wanderung einfach nur noch genießen!

Von April bis Oktober ist die Straße (Sackgasse) in den Zion Canyon (also nicht die Durchgangsstraße Hwy 9, die durch den ZION NATIONALPARK führt), für Privatfahrzeuge gesperrt. Deshalb fahren in der Zeit kostenlose Shuttlebusse alle Punkte im Zion Canyon an. Einzig wer eine Übernachtung in der traumhaft gelegenen Zion Lodge gebucht hat, die sich mitten im Zion Canyon befindet, darf bis zur Unterkunft fahren, wenn er sich am Eingang um den Red Permit gekümmert hat. Von der Lodge aus muss dann jeder den Shuttlebus nehmen, der mindestens alle 15 Minuten fährt. Am letzten Stopp steigt man aus (Temple of Sinawava) und begibt sich auf den Riverside Walk, an dessen Ende der Einstieg in die Narrows beginnt. Der Riverside Walk selber ist sehr gut ausgebaut und somit stark frequentiert – allerdings auch von Squirrels, den amerikanischen Eichhörnchen. Vorsicht, nicht füttern, die Tiere sind schnell und können durchaus zubeißen. Der Weg schlängelt sich am Fluss entlang bis zum Eingang der Narrows. Dort angekommen, trifft man auf die anderen Wanderer, die mehr oder weniger gut ausgerüstet sind und sich entsprechend umziehen – oder auch nicht. Was sich als Ausrüstung empfiehlt, finden Sie weiter unten.

Bis Mitte Mai starten die Shuttlebusse um 7 Uhr morgens, danach bereits um 6 Uhr. Ein früher Start empfiehlt sich, weil dann einfach weniger Leute unterwegs sind, aber natürlich ist es dann auch noch kühler, was je nach Jahreszeit gut oder schlecht ist. Der Weg durch den Fluss, den man durchläuft, -quert, -schwimmt und an dem man entlang läuft, macht unglaublich viel Spaß. Immer wieder ergeben sich neue Einblicke und Ausblicke nach oben, vorne und hinten, mit und ohne Lichteinfall, Felsbrocken, die im Weg liegen, Sandstrände, an denen man ausruhen kann, schattige Bäume, unter denen man sein Picknick einnehmen kann… Und je tiefer man in den Canyon hineinläuft, desto weniger Menschen sind unterwegs. Viele laufen einfach mal ein bisschen durchs Wasser, kehren aber nach einiger Zeit wieder um, so dass sich nach recht kurzer Zeit die Spreu vom Weizen trennt. Ansonsten muss man eigentlich nicht viel beachten, sondern sollte den Weg einfach genießen. Besonders schön ist die so genannte Wall Street. Sie beginnt rund 2,5 Meilen hinter dem Start an der „Orderville Junction“ – gut zu erkennen, da man zum ersten Mal auf einen Seitencanyon trifft (Orderville Canyon, den man jedoch nicht weit hineinlaufen darf) – und ist ca. 2 Meilen lang. In der Wall Street ist der Slot Canyon schlechthin verkörpert, mit hohen steilen Felsen und engen Wänden. Ein Traum! Hier wird das Wasser auch tiefer. Nach der Wall Street darf man noch rund 1,5 Meilen weiterlaufen. Trifft man auf eine Campingstelle, ist man schon zu weit gelaufen. Für den einfachen Weg sollte man mindestens 4,5 h einrechnen, die man dann natürlich auch wieder zurücklaufen muss. Aber da es ja kein Rundweg ist: wem es reicht oder wem das Wasser zu tief wird, kehrt einfach schon vorher um. Hier findet man eine sehr gute Karte und weitere Informationen, erhält diese aber auch vor Ort bei den Ausrüstern in Springdale.