Flughafen München gründet Zentrum für den Kampf gegen Cyber-Kriminalität

(l-r) Dr. Dirk Haeger (Bundesamt fuer Sicherheit in der Informationstechnik BSI), Thomas Weyer (Geschaeftsfuehrung Finanzen und Infrastruktur der Flughafen Muenchen GmbH) und Marc Lindike (IT der Flughafen Muenchen GmbH) im Control Center des ISH / Eroeffnung des ISH Information Security Hub am Flughafen Muenchen / Flughafen Muenchen / Muenchen / 31.01.2018 Foto: Stephan Goerlich / FMG

Der Münchner Flughafen schlägt beim Thema IT-Sicherheit ein neues Kapitel auf: Mit einer feierlichen Eröffnungsveranstaltung ging heute der „Information Security Hub“ (ISH) in Betrieb –  ein neues Kompetenzzentrum, in dem IT-Spezialisten der Flughafen München GmbH (FMG) zusammen mit Experten aus der europäischen Aviation-Branche  Verteidigungsstrategien gegen Angriffe aus dem Internet testen und nach neuen Lösungen im Kampf gegen die Cyber-Kriminalität suchen.

Die Anzahl von Angriffen auf die IT-Systeme von Unternehmen und Behörden in Deutschland ist im Zeichen fortschreitender Digitalisierung in den vergangenen Jahren rasant angestiegen. Auch der Flughafen München ist tagtäglich unterschiedlichsten Cyber-Angriffen ausgesetzt. „Als Flughafenbetreiber sind wir für die Funktionsfähigkeit einer kritischen Infrastruktur verantwortlich und müssen den Schutz vor Cyber-Attacken tagtäglich aufs Neue sicherstellen“, sagte Thomas Weyer, Geschäftsführer Finanzen und Infrastruktur der FMG. „Die Quantität und Qualität der Angriffe auf IT-Systeme haben in den letzten Jahren weltweit eine neue Dimension angenommen. Und ständig werden neue Viren, Würmer und Schadprogramme entwickelt und auf mögliche Schwachstellen unserer IT angesetzt. Je weiter die Digitalisierung fortschreitet und je mehr Funktionen von Computern übernommen und miteinander verknüpft werden, desto mehr potenzielle Angriffsflächen bieten sich den weltweit operierenden Cyber-Kriminellen und desto gravierender können die Folgen gezielter Attacken sein“, so Weyer.

Das neue Kompetenzzentrum am Münchner Airport umfasst vier Trainingsräume beziehungsweise IT-Labore, einen Regieraum sowie ein „Amphitheater“ für Vorträge und Briefings. Alle Einrichtungen sind mit Computern, Netzwerkkomponenten, Kameras und Beamern ausgestattet. Mit diesem Equipment können im ISH beispielsweise von einer Gruppe zu Schulungszwecken realistische Angriffe auf Computersysteme durchgeführt werden, die dann von einer zweiten Gruppe abgewehrt werden müssen.

Das ISH dient nicht ausschließlich der IT-Sicherheit am Flughafen – es handelt sich vielmehr um eine unternehmens- und branchenübergreifende Kooperation. Firmen, Behörden und andere Institutionen können hier Security-Experten für ihre Organisation aus- und weiterbilden sowie innovative Technologien und Verfahren auf Herz und Nieren prüfen. Primäre Zielgruppe für die Angebote des „Information Security Hubs“ sind Flughäfen, Fluggesellschaften und andere Partner aus der Luftverkehrsbranche, die alle die neuen gesetzlichen Anforderungen an die Branche Transport und Verkehr als kritische Infrastrukturen erfüllen müssen. Darüber hinaus steht das Angebot aber auch anderen Unternehmen und Organisationen aus unterschiedlichsten Bereichen offen. Eine professionelle Test- und Übungsumgebung ist Voraussetzung für den Erfolg und bietet Herstellern von Sicherheitslösungen zudem die Möglichkeit, neue Produkte und Dienstleistungen unter realistischen Bedingungen zu erproben und gemeinsam effiziente und pragmatische Ansätze für den Kampf gegen Cyber-Kriminalität zu entwickeln.

Beim Aufbau und Betrieb des „Information Security Hub“, der in der früheren Luftpostleitstelle am Flughafen unweit des Frachtterminals angesiedelt ist, kooperiert die FMG mit drei namhaften Unternehmen aus dem Bereich der
IT-Security. Die Firmen ERNW INSIGHT, HvS-Consulting und IT-CUBE SYSTEMS sind als Entwickler und Berater seit vielen Jahren erfolgreich für die Stärkung der Informationssicherheit im Einsatz.