Frühjahrsputz in Gambia – Ein Land räumt auf

Quelle: WBAPR

 

 

Quelle: WBAPR

Zum Frühlingsanfang wird hierzulande in vielen Haushalten eine große Putz-Aktion gestartet, in Gambia dagegen wird regelmäßig  und kollektiv der Staubwedel geschwungen. Jeden letzten Samstag im Monat wird in dem kleinen Staat im westen Afrikas der Cleaning Day ausgerufen – lokal bekannt als Set Settal. An diesem Tag sind die Gambier in der Hauptstadt Banjul zwischen 9:00 und 13:00 Uhr dazu aufgerufen, freiwillig für Ordnung und Sauberkeit in ihrem Haus, der Arbeitsstätte, auf den Straßen und in öffentlichen Bereichen zu sorgen.

 

Initiiert vom Staatspräsidenten Yahya Jammeh, fand der Cleaning Day erstmalig 2004 statt. Heute wird das kollektive Großreinemachen von der National Environment Agency (NEA), der nationalen Umweltbehörde, ausgerufen, um zur Verbesserung des Straßenbildes und der Müll-Situation beizutragen. In diesen vier Stunden ist die private Nutzung von Fahrzeugen untersagt, es fahren keine Taxis oder Busse,  nicht einmal private Flugzeuge dürfen fliegen. Nur Fahrzeuge der Sicherheitskräfte, der Regierung oder Fahrzeuge mit Sondererlaubnis dürfen die Straßen nutzen, beispielsweise die Müllabfuhr.

 

Der allgemeine Putztag dient neben der optischen Verschönerung des Stadtbildes auch der Vermeidung der Entstehung von Brutherden für zahlreiche Krankheitserreger wie Malaria oder Durchfallerkrankungen. Sind die Rinnsteine von Schmutz und Unrat befreit, kann das Regenwasser abfließen, es kommt zu keinen Stauungen oder Überschwemmungen, die ideale Brutstätten für Moskitos oder ähnliches sind. Besonders wichtig ist diese Vorsorge in der Regenzeit von Mitte Juni bis Mitte Oktober. Der Cleaning Day ist ein Teil des nationalen Malaria Control Programms.

 

Gambia entdecken!

Quelle: WBAPR

 

Mit  circa 11.000 km² Fläche und 1,5 Millionen gastfreundlichen Einwohnern ist  Gambia  das  kleinste  afrikanische Land. Abgesehen von einem knapp 80 Kilometer langen Küstenabschnitt am Atlantischen Ozean ist Gambia vollständig vom Staat Senegal umschlossen. Landschaftlich beeindrucken schöne,  endlos scheinende Strände. Besondere Erlebnisse bieten Fluss- und Vogelexkursionen. Über 500 verschiedene Vogelarten sind in Gambia heimisch. In  mehrtägigen Kursen können ethnisch Interessierte das Trommeln auf der typisch westafrikanischen Trommel „Djembe“  erlernen. Von historischer Bedeutung ist die kleine Binneninsel James Island, mitten im Gambia-Fluss. Sie  gehört seit  2003  zum UNESCO-Weltkulturerbe und dokumentiert den westafrikanischen Sklavenhandel. Übernachtungsmöglichkeiten reichen von Fünf-Sterne-Hotels über Selbstverpflegungsapartments und kleinen Gästehäusern bis hin zu Lodges in den Nationalparks. Besser erreichbar wird das Land für Reisende aus Deutschland durch eine neue Verbindung der Condor, die Gambia ab dem 1. November 2011 wieder regelmäßig anfliegt. Einmal wöchentlich geht es dienstags mit einer Boeing 757 von dem Drehkreuz Frankfurt in die Hauptstadt Banjul und zurück – als einziger Nonstopflug von Deutschland nach Gambia.